Sonntag, 24. Juli 2011

Satzkarpfen bereiten mir Bauchschmerzen

Es ist wieder mal Freitagabend und ich sitze an meinem Stammplatz, den ich in den letzten Wochen ordentlich mit 32mm Boilies befüttert habe. Bis die Nacht hereinbricht verzeichne ich an beiden Ruten permanente Attacken von Satzkarpfen. Aber nicht nur die Satzkarpfen bereiten mir Bauchschmerzen, irgendetwas ist heute faul. Ich fühle mich schlapp und zwischenzeitlich habe ich starke Bauchkrämpfe. Ich hoffte mir keine Magen-Darm-Grippe eigefangen zu haben, sowas konnte ich nun gar nicht gebrauchen. Ich könnte kaum schlafen, mir war heiß, dann wieder kalt, aber mitten in der Nacht bei Dunkelheit zusammenpacken wollte ich mir ersparen. Um ca. 04:00 Uhr morgens schaffte es ein kleiner Schuppi sich den Big Ball klein zu knabbern. Zu allem Übel hing der Fisch nach kurzem Drill in den Seerosen fest und ich musste mit dem Boot raus, um ihn daraus zu befreien.



Dieser Fisch wird mir sicher ewig in Erinnerung bleiben, denn wie sich eine Tage später heraus stellte war es doch keine Magen-Darm-Grippe, sondern eine Lebensmittelvergiftung.

Dienstag, 19. Juli 2011

Die Laichzeit ist vorüber, doch die Dicken lassen auf sich warten.


Nach eineinhalb Monaten Wartezeit mit gelegentlichem Raubfischangeln ohne nennenswerte Erfolge war es endlich soweit, die erste Nachtsession nach der Schonzeit stand vor der Tür. Die Schonzeit wurde natürlich auch genützt um den Ködervorrat aufzustocken. Das Motto lautete, große Kugeln = große Fische! An zwei Nachmittagen wurden 20kg Fischmix und 20kg Nussmix zu wunderbaren 32mm Boilies verarbeitet. Bei der Futterstrategie für den Hochsommer wollte ich bewusst auf Partikel aller Art verzichten und lediglich alle 2 – 3 Tage eine größere Menge Boilies großflächig um die Spots verteilen. Einen Spot lokalisierte ich am Fuße einer Kante, die mit Wasserpflanzen bewachsen ist, in 4,5 Meter Tiefe. Der zweite Spot wurde auf härterem Untergrund in einer Tiefe von 7 Meter ausgemacht.

Vor der geplanten Nachtsession waren die Bedingungen alles andere aus aussichtsreich, das Wetter spielte alle Kapriolen, von hochsommerlicher Hitzewelle bis hin zu Platzregen und spätherbstlichen Temperaturen. Die gelegentlichen Wolkenbrüche sah ich zwar als ersten Härtetest für meinen neuen Brolly, aber meine Erwartungen an überragende Fänge waren eher bescheiden. 



Ich entschied mich auf Grund der stark gesunkenen Temperaturen und der somit erwarteten geminderten Fresslust der Karpfen dazu die Big Balls nur an einer Rute anzubieten und zwar an dem seichteren Spot. An der zweiten Rute bot ich einen Snowman, bestehend aus einem Spectackle Black Liver Fish Dumbell kombiniert mit einem Pineapple Pop Up, an. Kaum hatte ich diese Kombination abgelegt, konnte ich den ersten Biss auf die Snowmanmontage verzeichnen. Der Biss war zaghaft und der Fisch nahm kaum Schnur von der Rolle. Ich dachte natürlich zuerst an eine Brasse aber zum Vorschein kam ein kleiner Schuppi.


Schnell war die Rute wieder an ihrem Spot und mindestens genauso schnell nahm der nächste kleine Ottifant den Snowman. Nach dem dritten Kleinkarpfen sattelte ich auch diese Rute auf einen Big Ball aus Eigenproduktion um, da es mittlerweile Dämmerte und ich keine Lust auf eine völlig schlaflose Nacht hatte. Verwundert war ich über Fresslaune der Kleinkarpfen, die sich scheinbar an den zuvor gefütterten Big Balls vergingen. Nach dem Ausbringen der Montage mit dem 32mm Boilie verging die Nacht dann aber ohne weiteren Biss. Die Rechnung ging also zum Teil auf, es biss zwar kein Großer, zumindest biss aber auch kein Kleiner. Erst früh morgens riss mich ein Vollrun aus dem Tiefschlaf. Nach einem ausdauernden Drill zeigte sich eine wunderbarer schlanker Schuppi an der Oberfläche, der kurz darauf in den Kescher glitt. 



Der kampfstarke Schuppenkarpfen war ein wirklich gelungener Abschluss der ersten Session nach der Schonzeit und lies für die kommenden Wochenenden auf mehr hoffen.

Mittwoch, 13. Juli 2011

Fremdgegangen!

Nachdem nun schon seit längerem Funkstille herrscht, die Gründe dafür erspar ich euch, will ich den Blog mal wieder updaten. Woher kommt die Zeit dafür? Tja ich liege seit einigen Tagen mit einer bösen Sommergrippe im Bett, das ist bei den tropischen Temperaturen nicht besonders angenehm, aber so kommt ihr in den Genuss einiger Neuigkeiten.

Zum Titel:

Das Fremdgehen bei den Anglern ist eine etwas schwierigere Angelegenheit als das Fremdgehen, das die meisten Menschen kennen, wenn auch zugegeben mit geringeren Konsequenzen. Wer nicht gerade ein ausgesprochener Raubfischexperte ist, der kennt die Problematik. Beim Karpfenangeln recht erfolgreich, als Raubfischangler eine völlige Niete. Ganz so schlimm ist es bei mir ja nicht, aber der Rückfall zum Raubfischangeln sollte sich als schwieriger herausstellen als gedacht.

Ich nahm mir vor die heurige Karpfenschonzeit mit Raubfischangeln zu überbrücken. Klar hätte ich mich auch an ein Gewässer setzen können, an dem es keine Karpfenschonzeit gibt, aber die Herausforderung, mal wieder den Räubern des Sees nachzustellen, wollte ich zumindest für die wenigen Wochen annehmen. Erstens ersparte ich mir so überfüllte Gewässer und zweitens kann etwas Abwechslung und mal wieder ein Fisch in der Pfanne nie schaden.

Kurz nach Beginn der Schonzeit am 16.Mai machte ich mich auf in den Angelkeller und suchte mir einiges an Tackle für die erste Schlepptour zusammen. Voller Vorfreude ging es dann an einem herrlichen Morgen an den See. Sachen ins Boot verladen, E-Motor drauf, Sidplaner raus und los gings. So verging Stunde um Stunde und ich zog unaufhaltsam meine Runden. Am frühen Nachmittag musste ich mir dann zwei Dinge eingestehen: Erstens ich hätte auf meine Freundin hören sollen, à so hätte ich mir zumindest den Sonnenbrand erspart. Und Zweitens musste ich feststellen, dass Schleppfischen wohl eine der langweiligsten Angelarten ist, die ich kenne. Erfolglos und mit leichter Enttäuschung brach ich den Angeltag ab.

Beim nächsten Trip wollten mein Freund Markus und ich uns dem Spinnangeln vom Boot widmen. Zeitig am Morgen gelang es uns aus den Federn zu kriechen und an den See zu fahren. Abgesehen hatten wir es auf Meister Esox und die Bedingungen waren eigentlich optimal. Die ersten Stellen brachten zwar keinen Fisch, der ein oder andere Winzling schwamm unserem Köder jedoch hinterher. Den ersten Fisch konnten wir dann aber doch landen, leider eine Nummer zu klein, ein Hechtlein von ca, 50cm hatte sich den „guten alten“ FZ Blinker von Markus einverleibt. Einige Würfe später hatte ich auch einen Nachläufer der gleichen Kategorie. Am anderen Ende Bucht angekommen war es erneut Markus der einen recht ordentlichen Biss aus seinen viel gelobten FZ Blinker bekam. Doch Meister Esox hatte sich wohl in ein Streifenkostüm gezwängt, nach kurzem Drill landete ein kapitaler Flussbarsch im Kescher.


Somit war der Tag auch gerettet. Es war inzwischen beinahe Mittag und wir legten eine Pause an einem schattigen Plätzchen am Ufer ein. Plötzlich erspähten meine Augen, ……… ja ich werd verrückt, kommt da ein Koi angeschwommen?


Scheinbar hatte ich schon etwas zu viel Sonne abbekommen, denn der vermeintliche wunderschöne Koi, entpuppte sich als grässliche komplett verpilzte Brachse. Wähhh, was für ein Anblick, ich habe heute noch Alpträume von dem Ungetüm.

Am Nachmittag konnte ich noch einen Babyhecht auf einen Spinner landen.

Zwei wirklich gute Fische schlichen dem Blinker bis vors Boot hinterher, konnten sich aber nicht dazu überwinden den Metallklotz zu schnappen.

So verging auch diese Raubfischtour und das Ende der Karpfenschonzeit rückte immer näher.