Nach eineinhalb Monaten Wartezeit mit gelegentlichem Raubfischangeln ohne nennenswerte Erfolge war es endlich soweit, die erste Nachtsession nach der Schonzeit stand vor der Tür. Die Schonzeit wurde natürlich auch genützt um den Ködervorrat aufzustocken. Das Motto lautete, große Kugeln = große Fische! An zwei Nachmittagen wurden 20kg Fischmix und 20kg Nussmix zu wunderbaren 32mm Boilies verarbeitet. Bei der Futterstrategie für den Hochsommer wollte ich bewusst auf Partikel aller Art verzichten und lediglich alle 2 – 3 Tage eine größere Menge Boilies großflächig um die Spots verteilen. Einen Spot lokalisierte ich am Fuße einer Kante, die mit Wasserpflanzen bewachsen ist, in 4,5 Meter Tiefe. Der zweite Spot wurde auf härterem Untergrund in einer Tiefe von 7 Meter ausgemacht.
Vor der geplanten Nachtsession waren die Bedingungen alles andere aus aussichtsreich, das Wetter spielte alle Kapriolen, von hochsommerlicher Hitzewelle bis hin zu Platzregen und spätherbstlichen Temperaturen. Die gelegentlichen Wolkenbrüche sah ich zwar als ersten Härtetest für meinen neuen Brolly, aber meine Erwartungen an überragende Fänge waren eher bescheiden.
Ich entschied mich auf Grund der stark gesunkenen Temperaturen und der somit erwarteten geminderten Fresslust der Karpfen dazu die Big Balls nur an einer Rute anzubieten und zwar an dem seichteren Spot. An der zweiten Rute bot ich einen Snowman, bestehend aus einem Spectackle Black Liver Fish Dumbell kombiniert mit einem Pineapple Pop Up, an. Kaum hatte ich diese Kombination abgelegt, konnte ich den ersten Biss auf die Snowmanmontage verzeichnen. Der Biss war zaghaft und der Fisch nahm kaum Schnur von der Rolle. Ich dachte natürlich zuerst an eine Brasse aber zum Vorschein kam ein kleiner Schuppi.
Schnell war die Rute wieder an ihrem Spot und mindestens genauso schnell nahm der nächste kleine Ottifant den Snowman. Nach dem dritten Kleinkarpfen sattelte ich auch diese Rute auf einen Big Ball aus Eigenproduktion um, da es mittlerweile Dämmerte und ich keine Lust auf eine völlig schlaflose Nacht hatte. Verwundert war ich über Fresslaune der Kleinkarpfen, die sich scheinbar an den zuvor gefütterten Big Balls vergingen. Nach dem Ausbringen der Montage mit dem 32mm Boilie verging die Nacht dann aber ohne weiteren Biss. Die Rechnung ging also zum Teil auf, es biss zwar kein Großer, zumindest biss aber auch kein Kleiner. Erst früh morgens riss mich ein Vollrun aus dem Tiefschlaf. Nach einem ausdauernden Drill zeigte sich eine wunderbarer schlanker Schuppi an der Oberfläche, der kurz darauf in den Kescher glitt.
Der kampfstarke Schuppenkarpfen war ein wirklich gelungener Abschluss der ersten Session nach der Schonzeit und lies für die kommenden Wochenenden auf mehr hoffen.
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